Hologramm-Bildschirm wurde entwickelt

11
Jul

3D-Bildschirme zeigen bereits Filme mit tollen dreidimensionalen Effekten, doch bewegte Hologramme verstärken den räumlichen Eindruck noch wesentlich mehr. Es scheint so, wie wenn man ein Objekt von mehreren Seiten betrachten kann. Bisher wurde die Technik der holografischen Videos nur für Anwendungen in der Medizintechnik genutzt, doch die amerikanischen Wissenschaftler entwickelten nun eine Technik, mit der dynamische Hologramme den Weg für den Massenmarkt ebnen könnten. Ein spezieller Lichtmodulatur mit einer Pixelrate von 50 Milliarden Bildpunkten pro Sekunden macht diese neue Technik möglich. Die Kosten für einen solchen Bildschirm liegen schätzungsweise unter 500 Dollar.

Kopplung von polarisiertem Laserlicht mit Radiowellen

Die Forscher nutzten für ihren Prototypen die Kopplung von polarisiertem Laserlicht mit Radiowellen, ohne dafür eine 3D-Brille zu verwenden. Dadurch konnten mit schneller Geschwindigkeit Milliarden von holografischen Pixeln geschaffen werden. Die Forscher lenkten rotes, grünes und blaues Laserlicht in einen lichtleitenden Kristall aus Lithiumiobat und setzten auf den Kristall einen Signalgeber: Dieser sendete Radiowellen aus und für jede Grundfarbe verwendten die Experten eine andere Radiofrequenz.

Holografische Filmsequenz noch sehr abgehackt

Nun wurden Laserlicht und Radiowellen miteinander im Kristall gekoppelt. Es traten am Ende des Kristalls Lichtpulse aus, die einem holografischen Pixel entsprachen. Erste Prototypen kamen auf 40, andere sogar bis zu 1250 einzelne Lichtkanäle. Die Lichtpulse lenkte man auf einen rotierenden Projektionskörper und so baute sich Zeile für Zeile ein holografisches Video mit einer Auflösung von 156 bis zu 177.600 Pixeln auf. Die holografische Filmsequenz mit fünf Bildern pro Sekunde wirkte allerdings noch sehr abgehackt. Smalley und Kollegen halten für weniger ruckelnde Videos eine Steigerung auf 30 bis 60 Bilder pro Sekunde durchaus für denkbar.

Hologramm-Bildschirm erst noch in der Entwicklungsphase

Smalley und Kollegen sehen einen großen Vorteil ihrer Bildschirmtechnik in der billigen Fertigung der Lichtleiter mit dem angedockten Signalgeber für Radiowellen. Für rund ein Meter breites Display, das aus einem breiten Blickwinkel von 25 Grad betrachtet werden könnte, benennen sie die Fertigungskosten der Lichtmodulatoren auf unter 500 Dollar. Es sind aber noch mindestens drei Laser und eine Projektionsfläche nötig – dadurch würde der Holografie-Monitor noch teurer werden.