Mit Linearbeschleuniger Krebs besiegen

07
Jun

Die Krebserkrankungen häufen sich und jährlich erkranken daran etwa 350.000 Menschen. Die Erkrankung ist oft mit einer Chemotherapie behandelbar, die aber sehr kräftezehrend ist. Im Anschluß an die Chemotherapie verordnet der zuständige Arzt eine Strahlentherapie. Das Tumorgewebe wird bei der Behandlung mit den Strahlen so geschädigt, dass es keine Chance hat, zu überleben. Das Problem ist bei den älteren Apparaturen, dass diese zwar das Körpergewebe effektiv bestrahlen aber auch schädigen können. Die meisten Schäden klingen jedoch innerhalb kürzester Zeit wieder ab. Doch manchmal können durch die Behandlung auch Spätfolgen auftreten. Für die Patienten ist so eine Strahlentherapie meist sehr unangenehm und mit vielen Schmerzen verbunden.

Linearbeschleuniger- eine neue Technologie

Die sogenannten Linearbeschleuniger, eine neue Technologie, machen es möglich, dass die Krebszellen präziser bestrahlt werden können. So wird das umliegende Gewebe effektiv geschont. Für die Patienten ist die Behandlung wesentlich angenehmer, als die gewöhnliche Strahlentherapie. Bei den neuen Linearbeschleunigern kommt die RapidArc-Methode zum Einsatz, bei der während der Behandlung um den Patienten ein Strahlerkopf rotiert. Diese Bestrahlungsmethode ermöglicht eine genauere Anpassung an das Tumorgebiet, wie beispielsweise Prostata, Lunge, Gehirn, Enddarm, und Kehlkopf.

RapidArc-Methode bestrahlt komplizierte Tumore

Hauttumore kann man schnell lokalisieren und effektiv behandeln. Tumore in der Lunge brauchen eine Strahlendosis im Körperinneren, die mit der neuen Technologie besser angepasst werden kann, weil der Körper von unterschiedlichen Seiten aus bestrahlt wird. Der integrierte Computertomograph ist die neuste Generation von Linearbeschleunigern, der die Position des Patienten auf dem Behandlungstisch kontrolliert, so dass diese falls nötig, verbessert wird.

Verminderung der Organschäden durch neue Strahlentherapie

Krebszellen liegen in empfindlichen Körperregionen wie im Gebiet des Rückenmarks, wodurch eine Strahlentherapie erschwert wird. Jedes Organ verfügt über eine Toleranzdosis, die nicht überschritten werden darf. Wird dies trotzdem gemacht, so kann es in den betroffenen Bereichen schnell zu Nebenwirkungen kommen. Wird das Rückenmark zu stark bestrahlt, so können Lähmungserscheinungen auftreten. Tumore, die im Dünndarm liegen, sollten vorsichtig bestrahlt werden. Werden Teile des Dünndarms beschädigt, so kann dies zur Folge haben, dass das Organ nicht mehr funktioniert. Um dies zu verhindern, kann auch hier mittels Linearbeschleuniger bestrahlt werden. Ganz im Gegensatz zu älteren Geräten wird durch die neue Bestrahlungsmethode die Behandlungsdauer um ein 1/3 gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie verkürzt.

Teures Werkzeug

Nur wenig Krankenhäuser und Arztpraxen führen den Linearbeschleuniger der neuen Generation, da dieser sehr teuer ist. Die einzige Arztpraxis in Nordrhein-Westfalen befindet sich in Wuppertal. Zusätzlich verfügen Krankenhäuser, beispielsweise in Goch über Linearbeschleuniger. So müssen also Kunden einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen, um sich mit den Linearbeschleunigern gegen Krebs behandeln zu lassen. Da diese Behandlungsmethode jedoch sehr kompatibel mit modernen Geräten ist und bei sämtlichen Krebsformen angewendet werden kann, nehmen die Patienten den längeren Anfahrtsweg gerne in Kauf.